So spaßig es ist, sich an Mikroleisten, wuchtigen Slopern oder rauen Volumen die Wand hochzuarbeiten, für unsere Finger bedeutet das Klettern Schwerstarbeit. Weil die Belastung dabei manchmal auch über das gesunde Maß hinausgeht, gehört Tape mittlerweile am Fels wie an der Plastikwand zum Alltag. Worauf du beim Kauf des Tapes achten musst und was du von den Verbänden erwarten kannst, verraten wir dir im ersten Artikel unserer Taping-Serie.
Nicht jedes Tape ist fürs Klettern geeignet
Wenn es im Finger zieht oder die Haut den immer neuen Attacken rauer Griffe nicht standgehalten hat, greifen viele Kletterer zum Tape. Die Stoffrolle hat sich zum Allzweckmittel gemausert, die bei leichten Blessuren genauso wie bei ernsthafteren Verletzungen zum Einsatz kommt.
Allerdings ist Tape nicht gleich Tape. Suchst du heute im Netz danach, wird dir häufig das elastische Kinesio-Tape angeboten werden. In den letzten Jahren werden damit immer häufiger beispielsweise Schulter- oder Knieprobleme verarztet, für die Behandlung typischer Kletterverletzungen an der Hand sind sie aber nicht geeignet. Dafür benötigst du ein unelastisches Sporttape, das bei Belastung nicht nachgibt und damit die Unterstützung liefern kann, die es zum Beispiel bei Verletzungen am Ringband braucht.
Wichtig ist außerdem, auf gute Qualität zu achten: Schweiß, Chalk und die Reibung der Griffe sorgen dafür, dass sich Tapes mit schwachem Kleber schnell von den Fingern verabschieden. Damit ist nicht nur ihre Wirkung passé, beim Klettern stört der lose Verband mehr als er nützt. Das nervt und erhöht den Materialverbrauch. Schließlich musst du jedes Mal ein neues Tape anlegen, wenn das alte sich gelöst hat. Am besten greifst du deshalb gleich zu einem Produkt, das für den Einsatz im Vertikalsport entwickelt wurde.
Tape hilft bei Verletzungen, schützt aber nur selten davor
Dass diese manchmal ein wenig mehr kosten, fällt nicht ins Gewicht. Größere Mengen an Tape wirst du ohnehin nur brauchen, wenn tatsächlich einmal beim Klettern etwas schief gelaufen ist. Zur Prophylaxe sind Tape-Verbände kaum geeignet – auch wenn manche Kletterer anderes vermuten lassen, die schon sämtliche Finger bandagieren, bevor sie den ersten Griff angefasst haben.
Einzige Ausnahme sind sich ankündigende Cuts oder Hornhautschwielen und Blasen, die aufzureißen drohen. Verletzungen an Bändern oder den Kapseln hingegen lassen sich am besten durch Umsicht vermeiden. Oft kündigen Schmerzen oder ein Druckgefühl an, dass die Strukturen an ihre Grenzen geraten. Dann etwas vom Gas zu gehen, schützt dich zuverlässiger, als jedes noch so gute Tape.
Unfälle können natürlich trotzdem passieren. Einen Kletterer, der in seiner sportlichen Karriere keine aufgerissenen Hände oder schmerzenden Finger hatte, wird man kaum finden. Ein Tape-Verband kann dann helfen, nicht völlig auf das geliebte Hobby verzichten zu müssen – sei es, um Hautverluste zu kompensieren oder den Bandapparat zu unterstützen. Aber auch hier gilt: Viel hilft nicht immer viel. Anstatt deine Finger mit dichten Tape-Lagen zu mumifizieren, sind es einfache, aber richtig angelegte Verbände, die Entlastung bringen. Wie diese für die häufigsten Verletzungen aussehen, wird Thema der kommenden Artikel sein.
Unser Tipp: KletterRetter-Tape natürlich!
Magnesia, Tape und mehr
Magnesia, Tape und mehr
Training und Performance
Schöner Artikel und viel wahres dran. Viele übertreiben sehr mit dem Tape bzw. kenne ich auch viele Leute, die hier und da einen Euro sparen und dann immer wieder Probleme haben. Ich bin gespannt auf die folgenden Artikel dazu 🙂 Gruß Chris