Nachdem wir im letzten Artikel unserer Taping-Serie erklärt haben, was du bei Flappern an den Fingern tun kannst, geht es dieses Mal um die Behandlung von Verletzungen an der Handfläche. Schließlich kann das Klettern dort ebenfalls Spuren hinterlassen. Reißt eine Hornhautschwiele ab, ist es möglich, sich auch in diesem Fall mit Tape zu behelfen. Der Verband fällt allerdings etwas aufwendiger als am Finger aus.
Die ersten Schritte nach dem Missgeschick
Am Anfang steht auch bei Flappern an der Handfläche die Vorbereitung. Damit das Tape später gut hält, solltest du dir nach Möglichkeit die Hände waschen und abtrocknen, bevor du es anlegst. Achte darauf, auch den Handrücken und das Handgelenk von Chalk und Schmutz zu befreien, weil der Verband hier verankert wird.
Die lose Haut darf erst einmal bleiben. Legst du sie auf die Wunde, bietet sie zusätzlichen Schutz vor der Belastung durchs Klettern und kann in den folgenden Tagen das Austrocknen der tieferen Hautschichten verhindern. Bei frischen Flappern brauchst du eine Wundauflage, die du aus Tape improvisieren kannst. Ist die Verletzung schon ein paar Tage alt und fast abgeheilt, ist diese nicht mehr nötig.
Flapper an der Handfläche tapen
Sind die Hände trocken und sauber, gehst du wie folgt vor:
Reiße zuerst einen anderthalb Zentimeter breiten Tape-Streifen von der Rolle ab, der in der Länge etwa vom Fingeransatz bis zum Ellenbogen reicht. Diesen nimmst du in der Mitte und legst ihn um das Grundgelenk des Fingers, der dem Flapper am nächsten ist. Dadurch entsteht eine Schlaufe, die sich vom Fingerrücken zur Handfläche zieht. (1)
Im nächsten Schritt bringst du die Wundauflage in Position (kleberfreie Seite Richtung Wunde) und klebst die beiden Tape-Streifen so auf, dass sie sich über dem Flapper kreuzen. (2) Die beiden Enden führst du dann diagonal über die Handfläche in Richtung Handwurzel und weiter auf die Außenseite des Unterarms. Dort sollten sie sich erneut kreuzen. (3)
Damit sich der Verband später nicht löst, musst du ihn zum Abschluss noch mit einem Tape-Ring am Handgelenk fixieren. Dafür reißt du ein weiteres Stück Tape ab, das lang genug ist, um dein Handgelenk zweimal zu umrunden. Klebe es so auf, dass es die Enden des Tape-Streifens am Handgelenk überdeckt und dadurch in Position hält. (4) Der Ring sollte relativ locker sitzen, damit das Blut nicht gestaut wird, wenn die Arme später beim Klettern dick werden.
Tape-Verbrauch, der sich lohnt
Ärgerst du dich mit einem Flapper an der Handfläche herum, ist dieses Tape die erste Wahl. Auch wenn der Materialaufwand höher als bei einem einfachen Tape-Ring ausfällt, der sich um die Handfläche zieht, ist dieser Verband langlebiger. Ein Ring lockert sich durch die Bewegung der Hand schon nach ein paar Zügen und wird anschließend durch die Griffe heruntergezogen.
Bei der oben vorgestellten Methode ist das nicht der Fall. Zwar löst sich auch dieses Tape nach ein paar Klettermetern wieder von der Handfläche. Das ist aber kein Problem, weil es beim Zugreifen zurück in Position gedrückt wird, sobald du die Hand auf einen Griff legst. Selbst wenn es sich lockert, muss normalerweise nur der Tape-Ring am Handgelenk erneuert werden. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn du an warmen Tagen stark schwitzt. Andernfalls hält ein Verband aus gutem Tape durchaus den ganzen Klettertag durch.
Magnesia, Tape und mehr
Magnesia, Tape und mehr
Training und Performance
Nachdem ich letztes Jahr nach einem Sturz zu Gast in der Handchirurgie war, möchte ich nun endlich wieder eine Klettertour machen. Es soll nach Spanien gehen und ich werde mir auf jeden Fall die Tape-Anleitung mitnehmen. Vielleicht werde ich es sogar einmal zu Hause üben, um im Ernstfall vorbereitet zu sein.
Ich habe so am Wochenende mein Arm beim Unfall verletzt und ich habe auch bis jetzt Schmerzen. Leider habe ich nach der Verletzung Tape-Streifen getappt, da ich es nicht dabei hätte. Weis nicht, ob ich jetzt Wiederaufbau von Muskeln durchführen muss, aber ich werde sicher immer Tapes dabei haben.