Klettern ist eine ganz wunderbare Sportart, die nicht nur fit hält, sondern auch jede Menge Spaß macht. Als Kletter*innen lieben wir den Reiz der senkrechten Kletter- oder Felswände und den Nervenkitzel beim wiederholten Blick in die Tiefe. Doch wie können wir in luftigen Höhen rundum sicher klettern? Wir haben hier die wichtigsten Utensilien zum Klettern für dich zusammengetragen – so bist du gut ausgerüstet für den Fall der Fälle!
1. Gute Kletterschuhe
Kletterschuhe gehören natürlich zur Grundausrüstung beim Klettersport. Die Schuhe sitzen besonders eng, um viel Feingefühl in den Füßen zu haben. Außerdem sind sie mit einer rutschfesten Gummisohle ausgestattet, die einen ausgezeichneten Halt auf Fels- und Kletterwänden garantiert.
Da falsches Schuhwerk nicht selten zu ernsthaften Symptomen führt, ist bei der Auswahl der Kletterschuhe vor allen Dingen wichtig, dass sie die optimale Passform haben. Die folgenden Punkte solltest du beim Kauf von Kletterschuhen beachten:
- Kletterschuhe müssen eng sitzen, d. h. sie sind nicht bequem. Allerdings dürfen sie auch nicht so eng sein, dass z. B. deine Zehen taub werden. Achte also unbedingt darauf, dass die Schuhe nicht schmerzen!
- Die richtige Schuhgröße erkennst du, wenn deine Zehen in den Schuhen leicht angewinkelt sind und deine Ferse nicht zu viel Luft hat.
- Als Anfänger*in entscheidest du dich am besten für Schuhe ohne große Vorspannung, d. h. mit einer eher flachen Form. Hast du hingegen schon Erfahrungen mit dem Klettersport gesammelt, kannst du getrost Schuhe mit Vorspannung, d. h. in gebogener Form, auswählen.
P.S. Falls du Anfänger*in bist und noch gar nicht weißt, ob dir das Klettern Freude bereitet, kannst du dir die Schuhe auch in der Kletterhalle gegen eine Gebühr ausleihen. So hast du die Möglichkeit, diese Sportart erstmal auszuprobieren, bevor du dir deine eigenen Kletterschuhe zulegst. Besitzt du schon ein älteres paar Kletterschuhe, solltest du unbedingt vorher sicherstellen, dass diese nicht bereits abgenutzt sind.
2. Helm
Wenn du nicht nur in der Halle klettern, sondern den Klettersport auch unter freiem Himmel ausüben möchtest, ist ein Helm erforderlich. Dieser schützt dich vor schweren Kopfverletzungen, die du dir z. B. bei Stürzen oder durch herabfallende Steine zuziehen kannst. Ein Hartschalenhelm gilt als klassischer Kletterhelm: Er besteht aus einer robusten Kunststoffschale, die dir maximale Sicherheit verspricht. Doch auch Softshell-Helme, deren Schale dünner ist, sind eine gute Wahl.
Diese Kriterien erleichtern dir die Helmauswahl:
- Je leichter der Helm ist, desto weniger Ballast musst du tragen.
- Der Helm muss – ohne festgezogene Kinnriemen – relativ fest am Kopf sitzen, ohne zu verrutschen.
- Der Kletterhelm sollte gut belüftet sein – mehrere Belüftungsöffnungen sind ideal.
- Die Verschlussriemen sollten verstellbar sein – so kannst du den Helm jederzeit enger oder weiter stellen.
3. Klettergurt und Sicherungsgerät
Auch ein bequemer und gut sitzender Klettergurt ist unverzichtbar beim Klettern – sowohl in der Halle als auch draußen. Er dient nicht nur der nötigen Sicherheit, sondern bietet auch die Möglichkeit, das Kletterseil, Karabiner, einen Beutel für Magnesiumpulver sowie das Sicherungsgerät anzubringen – womit wir schon beim nächsten Punkt sind.
Ein gutes Sicherungsgerät sorgt dafür, dass dein*e Sicherungspartner*in einen Sturz halten kann, ohne allzu viel Kraft aufzuwenden. Es gibt unterschiedliche Modelle mit jeweils ihren eigenen Vor- und Nachteilen: Halbautomaten, wie z. B. das Grigri, blockieren das Seil bei Belastung automatisch und gleichen so die eine oder andere Unaufmerksamkeit aus. Bei klassischen Geräten wie der Tube gibt es diese Funktion nicht, dafür kann man damit leichter dynamisch sichern, sodass der Sturz sanfter abgefangen wird.
4. Kletterseil und Seilsack
Was natürlich bei deiner Kletterausrüstung ebenfalls nicht fehlen darf, ist ein robustes Kletterseil sowie ein Seilsack, in dem es sicher und fachgerecht verstaut werden kann. Wenn du dich nur in der Halle nach oben wagst, reicht ein 30 Meter langes Seil. Falls du hingegen auch draußen kletterst, ist ein 60-70 Meter langes Seil deine persönliche Lebensversicherung.
P.S. Seile für das Outdoor-Klettern sind besonders in Signalfarben beliebt – so kann das Kletterseil während dem Aufstieg an der Felswand immer gut im Blick behalten werden.
5. Karabiner und Expressschlingen
Zum Klettern brauchst du unbedingt Karabiner und Expressschlingen, um dich selbst und deine*n Kletterpartner*in abzusichern. Karabiner sind z. B. erforderlich, um das Sicherungsgerät am Gurt zu befestigen.
Expressschlingen bestehen aus zwei Karabinern, die durch eine Bandschlinge miteinander verbunden sind. Sie helfen dabei, das Kletterseil mit den einzelnen Haken in der Wand zu verbinden. Wenn du im Vorstieg klettern möchtest und auf Zwischensicherungen angewiesen bist, sind sie unverzichtbar. Expressschlingen sind in der Kletterhalle ein fester Einrichtungsbestandteil – beim Klettern unter freiem Himmel musst du diese jedoch selbst mitbringen.
6. Klettertaugliche Kleidung
Welche Kleidung eignet sich zum Klettern? Grundsätzlich gibt es hier keine wirklichen Regeln. Achte aber unbedingt darauf, dass deine Kleidung dich nicht in deiner Bewegungsfreiheit einschränkt!
Kleide dich am besten auch nach dem altbewährten Zwiebel-Prinzip. Wenn du mehrere dünne Lagen übereinander trägst, kannst du jederzeit wieder eine ablegen, falls es dir doch zu warm wird. Eine längenverstellbare Hose sowie atmungsaktive Shirts sind ideal, um bei jeder Wetterlage richtig gekleidet zu sein. Und vergiss nicht, immer einen Regen- und Sonnenschutz mit im Gepäck zu haben!
Rundum sicher klettern
Wir sind davon überzeugt: Klettern ist einfach eine tolle Sportart! Ohne die richtige Ausrüstung solltet du dich aber nie in die Senkrechte begeben. Die oben genannten Kletter-Utensilien bilden die Basis-Ausstattung für den sicheren Weg in die Höhe.
Welche weiteren Ausrüstungsgegenstände sind dir beim Klettern wichtig? Poste deine Ideen in den Kommentaren weiter unten!